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Sandra Ottenbacher

Entfaltungscoaching

Was bleibt, wenn Du gehst?

Passend zum 2. November – dem Tag Allerseelen – kommen Gedanken zur eigenen Sterblichkeit daher.

Angeregt durch einen Besuch eines Cimitero im Tessin brach sich bei mir der Gedanke Bann: „Was denn bleibt, wenn wir gehen?“

Im Süden wird neben dem Namen, den Du in diesem Leben getragen hast, Deinem Geburts- und Deines Todesdatums auch noch ein Portrait in einem Rahmen dazu montiert. Vielleicht, wenn der Verstorbene auch noch eine steile Karriere in seinem Leben hingelegt hat, wird auch dies noch in goldenen Lettern verehrt. Schliesslich war man wer.

Ich schlendere über den Friedhof und denke so bei mir, was haben all diese Menschen denn nun wirklich hinterlassen? Was war ihr Verdienst in dieser Welt? Davon lese ich nichts, davon erfahre ich nichts. Ausser, sie hatten Kinder. Dann liegen diese allenfalls auch noch im selben Grab. Generation um Generation wird so zueinander gelegt. Letter um Letter wird so auf dem Grabstein hinzugefügt. Bild um Bild hinzumontiert. Die Haarmode, die Kleider ändern sich so über die Jahre.

Doch, über das Leben dieser Menschen, deren Gebeine hier liegen, erfährt man nichts.

Da wandelt ein Mensch 70, 80, 90 Jahre oder mehr auf dieser Welt umher und die Frage nach seinem Wirken bleibt unbeantwortet. Für Fremde.

Wie sieht es innerhalb der Familie dann aus? Wie wird über die Verwandtschaft, die nun draussen auf dem Gottesacker liegt, gesprochen? Was wird erzählt?

Vom ehrlichen und unermüdlichen Schaffen? Vom sich abrackern, um ein einigermassen sorgenfreies Leben zu führen? Von der Gottesfrucht einiger Altvorderen? Von der Liederlichkeit des ausgewanderten Onkels? Oder vom schweren Los der Mutter, die von vier Kindern nur eines gross werden sah?

Was wird erzählt?

Was erfährt man vom Leben dieser Menschen? Von ihren Wünschen, Träumen, ihrem Streben nach Glück? Was von ihrem Wirken? Was machte sie so einzigartig? Was haben sie hinterlassen? Haben sie Spuren hinterlassen, oder sind sie spurlos geblieben, weil sie in den Fussstapfen der Vorderen gingen?

Was blieb, als sie gingen?

Wir alle haben unsere Lebensaufgaben. Wie gehen wir sie an? Sind sie unser Leitstern, der uns durch Täler führt und uns steile Berge erklimmen lässt? Was sind unsere Träume, unsere Wünsche an das Leben? Was wollen wir in dieser Zeit hier auf Erden wirklich er-LEBEN? Was wollen wir be-WIRKEN? Was wollen wir ver-WIRKLICHEN und Wirklichkeit werden lassen?

Soll die Welt ein etwas besserer Ort sein, wenn uns die letzte Stunde erreicht? Oder ist das egal?

Vielfach drängt sich mir beim Betrachten der vielen Leben – und leider zu unserer heutigen Zeit, welche uns alle durch den immer stärker werdenden Einfluss Weniger immer mehr erschwert wird – schon der Gedanke auf, dass es egal sei, wie die Welt dann aussieht, wenn sie gehen. Eine grosse Gleichgültigkeit ist spürbar. Das ist traurig. So viel ungenutzte Lebenszeit.

Betrachtet man heutige Leben und vergleicht sie mit früheren, hat sich vermeintlich nichts geändert. Der Mensch – so scheint es – hat sich mit solch einem Lebensablauf abgefunden. Wie unsäglich. Was könnte die Welt doch für ein Ort sein, wenn wir uns auf unsere unendliche Schöpferkraft besännen.

Tritt einmal aus Dir heraus und betrachte Dein Leben aus der Perspektive des Engels. Was würde er über Dein Leben zu berichten wissen? Was hast Du bewirkt, Gutes getan für Dich, Dein Umfeld, Deine Lieben? Welche Aufgaben hast Du bereits gemeistert und bist daran gewachsen? Welche wundervollen Erlebnisse haben Dein Herz erfreut? Welche Wünsche hast Du? Welche unausgelebten Träume warten noch auf Dich?

Was würde dieser Engel Dir jetzt raten noch zu tun?

Sei kreativ, sei Schöpfer Deines weiteren Lebensweges. Beschenke Dich und uns und die Welt mit Deinem unverwechselbaren Talent.

Zeig uns, was bleibt, wenn Du gehst!

Herzlichst,
Sandra Ottenbacher

© Text und Bild Sandra Ottenbacher